Produkte zur Stärkung sozialer Eigenvorsorge
Die Förderung der Ersparnisbildung in der Bevölkerung gehört zu den zentralen Aufgaben der Sparkassen. Hier erschwerten herausfordernde Zinsszenarien und eine überdurchschnittlich gestiegene Inflation die Möglichkeiten zur finanziellen Zukunftsvorsorge erheblich und setzten 2022 besonders Menschen mit geringeren Einkommen unter Druck. Die Anpassung der Eigenvorsorge unserer Kundinnen und Kunden an die veränderten Rahmenbedingungen war und bleibt eine vordringliche Aufgabe für uns als Sparkassen.
So sind die Menschen in Deutschland zunehmend bereit, selbst für die eigene (Alters-) Vorsorge einzustehen. Jüngere fangen früher an, aus eigener Kraft Kapital aufzubauen, der Anteil der Nichtsparerinnen und -sparer geht generell zurück. Die steigende Bereitschaft zur Eigeninitiative spüren wir auch als Sparkasse. Nicht zuletzt als Folge der Coronapandemie und verstärkt durch die Energiekrise haben viele Menschen auch 2022 ihren Konsum weiter eingeschränkt und weitere Rücklagen gebildet. Entsprechend sind die Sicht-/Termineinlagen unserer Kundinnen und Kunden auf hohem Niveau weiter leicht gewachsen. Insgesamt flossen im Berichtsjahr 24.895 Mrd. Euro auf Girokonten und Termingeldkonten (Vorjahr: 28.286 Mrd. Euro).
Die breite Mehrheit unserer Kundinnen und Kunden sorgt durch regelmäßiges Sparen vor. Über 260.025 Mrd. Euro waren im Berichtsjahr bei der Sparkasse in rund 29.251.500 mittel- und langfristigen Sparprodukten angelegt, die regelmäßig bespart werden.
Insgesamt wurden 2022 25.743 Wertpapierdepots zusätzlich angespart (Vorjahr: 24.972). Angesichts der Zinsen für die klassischen Geldanlagen nutzen private Kundinnen und Kunden seit einigen Jahren vermehrt auch Fondssparpläne für die Altersvorsorge oder den langfristigen Vermögensaufbau.
In Zusammenarbeit mit der DekaBank und den Landesbanken bieten Sparkassen ihren privaten Kundinnen und Kunden ein breites Spektrum an Wertpapieren (z. B. Investmentfonds) und Vorsorgeprodukten an. Je nach persönlichen Wünschen, Zielen und Risikoneigung haben diese die Möglichkeit, bereits mit Sparbeträgen ab 25 Euro monatlich langfristig Kapital aufzubauen. Dabei bieten die Sparkassen auch für den Vermögensaufbau Produkten an, die über Nachhaltigkeitsmerkmale verfügen. Auch diese private (Alters-) Vorsorge ergänzt das Einkommen im Rentenalter und verringert die Rentenlücke.
Das Programm „ERP-Kapital für Gründung“ wurde seit dem 01.01.2023 ausgesetzt. Für 01.11.2024 ist das Nachfolgeprogramm „ERP-Förderkredit Gründung und Nachfolge“ geplant.
Kompetenter und verlässlicher Partner für Gründerinnen und Gründer
Die Förderung von Unternehmensgründungen gehört zu den wichtigen Aufgaben der Sparkassen-Finanzgruppe. Dadurch leisten wir einen bedeutenden Beitrag zur regionalen Wirtschaftsentwicklung und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in den Regionen. Dabei setzen Sparkassen sowohl eigene Mittel als auch Refinanzierungen durch Förderbanken des Bundes und der Länder ein.
2022 hat die Sparkassen-Finanzgruppe mit Geldmitteln aus KfW-Förderprogrammen insgesamt 3.050 (2021: 5.188) Existenzgründungen finanziert. Die bereitgestellten Kredite belaufen sich auf 484,7 Millionen Euro (2021: 1.365 Millionen Euro).
Insgesamt finanzierten Sparkassen unter Berücksichtigung weiterer Fördermittel und von Eigenmitteln 7.661 (2021: 8.759) Existenzgründungen mit einem Volumen von 1.649 Millionen Euro (2021: 1.500 Millionen Euro). Von der Gesamtzahl der Existenzgründungen entfielen 4.709 auf Neugründungen und 2.313 auf Übernahmen bestehender Unternehmen. Durch die finanzierten Vorhaben wurden rund 18.400 Arbeitsplätze geschaffen bzw. erhalten.
Ab dem 1. Januar 2022 wurden die KfW-Förderprogramme zur Finanzierung von Wachstum und Investitionen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) neu strukturiert. Im Zuge dieser Änderungen erfolgt die Finanzierung von Unternehmensgründungen nun über den "ERP-Förderkredit KMU", der für Unternehmen jeden Alters zur Verfügung steht. Der bisherige "ERP-Gründerkredit Universell" wurde zum Ende des Jahres 2021 eingestellt. Zusätzlich wurde der "ERP-Kapital für Gründung" ab dem 31.12.2022 auf Weisung des BMWK vorläufig ausgesetzt.
Finanzpartner für Kommunen und kommunale Unternehmen
Unter den Fremdmitteln für Gemeinden ist der Kredit das bevorzugte Mittel. Die Sparkassen-Finanzgruppe stellte in 2022 rund 67,8 Mrd. Euro des Gesamtvolumens von 148,6 Mrd. Euro für die Gemeinden (inklusive Zweckverbände) zur Verfügung. Davon entfielen 40,2 Mrd. Euro auf die Landesbanken, rund 27,6 Mrd. Euro stellten die Sparkassen bereit. Sparkassen und Landesbanken verfügen zusammen per Ende 2022 über einen Marktanteil von 45,6 % (Sparkassen 18,6 %, Landesbanken 27,0 %).