Keine Frage: Es gibt eine wachsende Nachfrage für nachhaltige Anlagemöglichkeiten. Aber was genau bewegt Menschen dazu, ihr Geld in grüne Geldanlagen zu investieren? Was sind die konkreten Motivlagen und Präferenzen und welches individuelle Know-how muss vorliegen, damit Kundinnen und Kunden mit ihren nachhaltigen Finanzentscheidungen zufrieden sind? Das ist im Detail noch wenig erforscht.
Zwei Projekte, die von der Stiftung Wissenschaft der Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt werden, beschäftigen sich aktuell mit diesen Fragen. Für die Regulatorik in Politik und Finanzwirtschaft ist klar: Die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft muss auch von den Konsumentinnen und Konsumenten mitgetragen werden. Aber die Frage, ob Bankkunden generell bereit sind, diese Entwicklung mitzutragen und wann sie nachhaltige Bankprodukte gegenüber klassischen Produktvarianten präferieren, ist noch nicht hinreichend erforscht. Konkret in Praxis übersetzt lautet die Frage dabei, wann eine Veränderung der Präferenz in eine Veränderung des Nachfrageverhaltens von Konsumenten mündet. Diese wiederum lässt sich erheben über die Messung der Zahlungsbereitschaft. Ein Ergebnis: Die Ausgestaltung der Preise und Konditionen nachhaltiger Geldanlagen spielt durchaus eine wichtige Rolle für die Akzeptanz nachhaltiger Geldanlagen.
In einem weiteren Forschungsprojekt unter der Leitung von Professorin Dr. Christina Bannier geht es um die Abfrage von Anlagepräferenzen, die für Beratungsgespräche notwendig sind. Die Ergebnisse des Projektes sind aufschlussreich: Nach Auffassung der Forscherinnen und Forscher sind die Präferenzen zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für nachhaltiges Investieren. Vielmehr ist auch eine solide „Sustainable Finance Literacy“, also eine umfassenden Finanzkompetenz rund um nachhaltige Geldanlagen sehr hilfreich, wenn es darum geht, den entscheidenden letzten Schritt Richtung Abschluss zu gehen.