Transparenz

Standards gegen Greenwashing

Die steigende Nachfrage an nachhaltigen Anlageprodukten sorgt für einen Boom. Die Zahl der Anlagemöglichkeiten, die ökologische und soziale Kriterien in ihren Portfolios berücksichtigen, wächst. Viele Anlegerinnen und Anleger wünschen sich deshalb mehr Transparenz: Nicht alle Produkte, die im Markt verfügbar sind, halten das, was sie an Nachhaltigkeit versprechen. Der Vorwurf des „Greenwashing” steht bisweilen im Raum. Gemeint ist, dass Produkten im Marketing ein grüner Anstrich verliehen wird, ohne dass sie alle notwendigen Kriterien für ein wirklich nachhaltiges Investment erfüllen.

Aus Sicht der Sparkassen-Finanzgruppe ist es daher durchaus wünschenswert, wenn sich Standards und Kriterien etablieren, die den Verbrauchern helfen, sich in der großen Bandbreite und Vielfalt nachhaltiger Geldanlagen zu orientieren. Gütesiegel können Transparenz im Markt schaffen und dafür sorgen, dass Kundinnen und Kunden der Spar­kassen eine zusätzliche Orientierung erhalten, wenn sie aus verschiedenen Produktangeboten ihr Anlageportfolio zusammenstellen.

So ist beispielsweise das Gütesiegel des Forums Nachhaltige Geldanlagen e.V. (FNG), das sich seit 2015 am Markt etabliert hat, eine Möglichkeit, eine objektive und genaue Einschätzung zum Nachhaltigkeitsgrad von Anlageprodukten zu erhalten. Auch einige Produkte aus der Sparkassen-Finanzgruppe sind mit dem FNG-Siegel zertifiziert. Eine weitere Option ist der Sustainable Performance Award (SPA): Hier wird jährlich ein Listing von über 1.500 ESG-Fonds, die am deutschen Markt verfügbar sind, erstellt. Untersucht wird, wie nachhaltig ein Fonds aufgestellt ist, wie weit die Kriterien der SDG-Ziele im Portfolio berücksichtigt werden und wie sich seine Performance entwickelt hat. Auch hier finden sich einige Fonds der Sparkassen-Finanzgruppe im Listing.

Dennoch gibt es zuweilen auch Stimmen, die kritisch auf derartige Klassifizierungen schauen. Etwa dann, wenn bei der Zusammenstellung eines Fonds-Portfolios auch Unternehmen berücksichtigt werden, deren Geschäftsstrategie als nicht nachhaltig oder noch nicht nachhaltig genug eingestuft wird. Aus Sicht vieler Experten greift das jedoch in vielen Fällen zu kurz: Die Deka etwa verfolgt explizit den Ansatz, in Unternehmen zu investieren, die sich bereits auf den Weg gemacht haben. So kann sie als Investor Gestaltungsmöglichkeiten nutzen und ihren Einfluss geltend machen, um nachhaltiges Denken weiter zu etablieren.

Unumstritten ist, dass das Fehlen eines Gütesiegels nichts über die Qualität der Fonds und ihrer nachhaltigen Ausrichtung aussagt. Daher berücksichtigen Sparkassen bei ihren Anlageempfehlungen aus der breiten Palette an Finanzinstrumenten mit Nachhaltigkeitsmerkmalen auch Fonds, Anleihen und auch Zertifikate, die kein Siegel führen.