Verantwortung leben, Dialog fördern

Verantwortung leben, Dialog fördern

Ebenso wie Einzelpersonen müssen sich auch Unternehmen an Regeln und Gesetze halten. Das bezeichnet man als Compliance, was etwa „Regeltreue“ oder „Handeln im Einklang mit geltendem Recht“ bedeutet. Compliance ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, hat jedoch in den vergangenen Jahren eine immer größere Bedeutung gewonnen. Unternehmen müssen nachweisen, dass sie sich nicht nur korrekt verhalten, sondern auch über wirksame Mechanismen verfügen, die die Regelkonformität ihres Handelns kontinuierlich überprüfen und in der gesamten Organisation sicherstellen. Paragraf 25a des Kreditwesengesetzes schreibt die Einrichtung interner Kontrollverfahren inklusive einer Compliance-Funktion explizit vor. Tragweite und Funktionsweise dieser Mechanismen sind Teil der Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Den Sparkassen kommt aufgrund ihres öffentlichen Auftrags eine besondere Rolle als verlässliche und vertrauenswürdige Partner für Bevölkerung und Unternehmen zu. Eine verantwortungsvolle Geschäftsführung, gesetzeskonformes Handeln und eine ausgeprägte Compliance-Kultur sind wichtige Aspekte der Sparkassen-Philosophie. Um die Transparenz in diesem Bereich zu erhöhen, haben viele Sparkassen ihre Verhaltenskodizes veröffentlicht. Darin sind die Leitlinien, Anweisungen und Prozesse festgehalten, die das geschäftliche Handeln bestimmen. Diese Standards können beispielsweise auf den Websites der Institute eingesehen werden.

Für die Überprüfung und Steuerung der Compliance sind eigens bestellte Compliance-Beauftragte zuständig. Ihre Aufgabe ist der Aufbau eines effizienten Compliance-Systems, die Schulung der Mitarbeitenden und die Kontrolle der Mechanismen, die die Einhaltung der Regeln gewährleisten. Sie sind zudem Kontaktpersonen für Hinweise und Informationen zu möglichen Risiken und Problemen.

Der Aufbau eines Compliance-Managements ist eine umfassende und komplexe Aufgabe. Die Hochschule für Finanzwirtschaft und Management der Sparkassen-Finanzgruppe hat dieses Thema bereits früh aufgegriffen. Schon 2010 wurde dort ein Lehrgang „Compliance“ eingerichtet. Die Teilnehmenden lernen, organisatorische Strukturen hinsichtlich ihrer Angemessenheit zu bewerten, Defizite und Handlungsbedarf zu erkennen, risikoorientierte Kontrollkonzepte zu entwickeln und aussagekräftige Berichte zu erstellen. Die Schulungsinhalte sind praxisnah gestaltet: Zum Dozenten-Kreis gehören Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Verbänden, Sparkassen und Prüfungsstellen. Auch die Sparkassen-Akademien der Regionalverbände bieten regelmäßig Seminare und Kurse zu verschiedenen Compliance-Aspekten an.