Sparkassenstiftung
Tha Bar Wa: Sauberes Wasser für Myanmar
Global denken, lokal handeln, international kooperieren: Die Sparkassenstiftung für internationale Kooperation e.V. unterstützt in vielen Ländern der Welt den Aufbau nachhaltiger Finanzdienstleistungen. Dazu gehören auch zahlreiche „Green-Finance“-Projekte für globalen Umwelt- und Klimaschutz.
Der Ayeyarwady gehört zu den bedeutendsten Flüssen Südostasiens: Sein Einzugsgebiet ist mit über 413.000 km deutlich größer als die Bundesrepublik und deckt den größten Teil Myanmars ab. In Europa ist er meist noch unter der alten Schreibweise „Irrawaddy“ geläufig. Zwei Drittel der Bevölkerung des Landes leben in der Flussregion und sind wirtschaftlich von ihr abhängig. Als einer der letzten frei fließenden und nicht kanalisierten Ströme Südostasiens ist der Fluss auch ein wichtiges Ökosystem und Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, wie beispielsweise dem Irawadi-Delfin, der in seinem Mündungsbereich heimisch ist.
Das rasche Wirtschaftswachstum, das Myanmar in den vergangenen Jahren durchlief, hat vielen Menschen in der Region Wohlstand gebracht, aber auch eine Vielzahl neuer Probleme: Die intensive Landwirtschaft und die Nahrungsmittelindustrie belasten Umwelt und Trinkwasserqualität im Flusssystem. Viele der lokalen Betriebe sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs). Für Investitionen in Umweltschutz und Lebensmittelsicherheit fehlt ihnen meist das Kapital. Das soll sich nun ändern: Das internationale Kooperationsprojekt „Tha Bar Wa“ unterstützt Maßnahmen zur Reinigung von Abwässern aus Nahrungsmittel- und Getränkeproduktion und zur Verbesserung der Wasserqualität.
Initiiert wurde das Projekt, dessen Name in der Landessprache in etwa „ursprüngliche Natur“ bedeutet, vom World Wildlife Fund (WWF). Mit an Bord ist auch die Sparkassenstiftung für internationale Kooperation: Sie begleitet seit Mitte 2018 regionale Banken in der Entwicklung von Finanzierungsmöglichkeiten für einheimische KMUs. Das Ziel ist es, eine saubere Nahrungsmittelproduktion in Kombination mit einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung in Myanmar zu ermöglichen. Gefördert werden sollen insbesondere Maßnahmen, mit denen die einheimischen Unternehmen umweltschonend arbeiten, Kosten senken und nachhaltige Wachstumspotenziale entwickeln können. Und auch für myanmarische Banken eröffnet sich damit ein weitgehend neues, aber interessantes Geschäftsfeld. Das trägt auch zur Entwicklung nachhaltiger, stabiler Finanzierungsstrukturen auf lokaler und regionaler Ebene bei. „Eine Win-Win-Situation, von der Unternehmen, Kunden und nicht zuletzt die Umwelt profitieren“, heißt es bei der Sparkassenstiftung mit Sitz in Bonn.
Klima- und Umweltschutz ist eine globale Aufgabe. Daher ist es auch ein wichtiges Themenfeld für die Sparkassenstiftung: Als entwicklungspolitische Einrichtung der Finanzgruppe unterstützt sie weltweit den Aufbau nachhaltiger Finanzstrukturen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene. Das Myanmar-Projekt zählt zu einer Reihe von „Green-Finance“-Initiativen, die gezielt an der Entwicklung von Finanzierungslösungen für umwelt- und klimaschonende Maßnahmen arbeiten. Aktiv ist die Stiftung beispielsweise auch in Namibia: Dort berät sie die Mikrofinanzinstitution Kongalend bei der Entwicklung von Kreditangeboten für effiziente und erneuerbare Energien in der Landwirtschat. In Burundi unterstützt sie lokale Spargruppen beim Aufbau von Finanzierungsmöglichkeiten für agro-ökologische Sanitäranlagen und im Südkaukasus fördert die Sparkassenstiftung gemeinsam mit der KfW-Entwicklungsbank und dem WWF den Aufbau von Ökokorridoren, die Naturschutzgebiete innerhalb landwirtschaftlich genutzter Regionen ermöglichen.