Umweltbelange
Glaubwürdigkeit auch beim Klima
Viele Unternehmen veröffentlichen inzwischen Nachhaltigkeitsberichte, in denen sie dokumentieren, auf welche Art und Weise sie mit ihrer Haltung, ihren Produkten und Initiativen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Das stärkt die Glaubwürdigkeit und Vertrauensbasis eines Unternehmens bei Kunden, Partnern, Mitarbeiterschaft und in der Öffentlichkeit.
Die Hamburger Sparkasse (Haspa) geht noch einen Schritt weiter und hat ihren Nachhaltigkeitsbericht im vergangenen Jahr um eine Klimabilanz ergänzt. Ein Schritt, der bei deutschen Unternehmen noch eher ungewöhnlich ist, aber die Nachhaltigkeitsbestrebungen in einigen zentralen Aspekten schärft. Die Maßnahme schafft nicht nur Transparenz nach außen, sondern auch nach innen: Sie definiert Umwelt- und Klimaschutz als ein zentrales Unternehmensziel, bringt unterschiedliche Unternehmensbereiche an einen Tisch und schafft Transparenz, Klarheit und Verbindlichkeit bei den Bemühungen, den Klimawandel zu stoppen.
Eine Klimabilanz zu erstellen bedeutet zunächst einmal, genau in den Blick zu nehmen, in welchen Bereichen eines Unternehmens welche Ressourcen in welchem Ausmaß genutzt und verbraucht werden. Eine eingehende Klimabilanz nimmt dabei nicht nur den Verbrauch an Strom und fossilen Brennstoffen in den Blick. Sie adressiert auch sämtliche Bereiche, in denen Ressourcen genutzt und verbraucht werden: den Papierverbrauch in Büros, die Wassernutzung in Küchenbereichen oder sanitären Anlagen, den Flächenverbrauch durch Parkplätze, Neu- oder Umbauten und ähnliches.
Vor allem mittelständische Unternehmen nähern sich diesem Thema nur zögerlich, denn es scheint zunächst einmal mit großem Aufwand und Abstimmungsbedarf verbunden zu sein. Schließlich müssen Daten und Informationen aus ganz unterschiedlichen Bereichen gesammelt, konsolidiert und aufbereitet werden. Eine Rolle mag auch spielen, dass der erste Anlauf zu einer Bilanz fast zwangsläufig auch Defizite zu Tage fördert. Das ist aber im Grunde auch der Zweck des Ganzen, sagt Dirk Mithöfer von der Hamburger Energie-Handels-Gesellschaft (EHA), die die Haspa bei der Erstellung der Klimabilanz unterstützt hat: „Es geht gar nicht darum, reine Erfolgsstorys zu schreiben.“ Sinn einer solchen Bilanz sei vielmehr, ein angemessenes und pragmatisches Vorgehen zu ermöglichen sowie eine solide Basis für die künftige Befassung mit der Klimabilanzierung und Glaubhaftigkeit zu schaffen: „Die Unternehmen sollen Mut zur Lücke haben und auch Schwachstellen offenlegen. Wichtig ist, dass sie transparent sind und Wege zur Verbesserung aufzeigen.“
Die Bilanzierung förderte für die Haspa tatsächlich einige wertvolle Erkenntnisse zu Tage: So konnten der Papier- und der Wärmeverbrauch „als wesentliche Stellhebel zur Verbesserung der Umweltleistung der Haspa identifiziert werden“, heißt es im Nachhaltigkeitsbericht. Es zeigte sich aber auch, dass im Hause bereits viel mehr Aktivitäten durchgeführt werden als erwartet. „Manche Kolleginnen und Kollegen haben Klimaschutzmaßnahmen schon seit langer Zeit ganz ‚nebenbei‘ umgesetzt und können ihre Erfolge nun sichtbar machen“, sagt Yvonne Kiesel, die im Bereich Unternehmensentwicklung die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Haspa koordiniert. So werde beispielsweise im Personalbereich sehr genau auf Nachhaltigkeit geachtet, Abläufe optimiert und Papier gespart: „Solche Maßnahmen konnten wir bewerten und in der Klimabilanz ausweisen“. Diese Wertschätzung bestärkt nicht nur die Eigeninitiative von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ermutigt zur Nachahmung. Sie setzt auch positive Signale in der Nachhaltigkeitskommunikation nach außen.
Umweltziele
Die Sparkassen-Finanzgruppe verpflichtet sich dem ressourcenschonenden Wirtschaften. Wir arbeiten an der Verkleinerung unseres ökologischen Fußabdrucks; dazu engagieren wir uns unter anderem auch im Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e. V. und fördern über Erfahrungsaustausche die umweltbezogenen Leistungen unserer Mitgliedsinstitute.
Eine stetig wachsende Zahl von Instituten erstellt Berichte an die Gesellschaft bzw. Nachhaltigkeitsberichte und setzt sich Ziele im Umweltmanagement. Die Berichterstattung dazu erfolgt derzeit auf lokaler Ebene.