Personal | DSGV - 2019

Personal

Starthilfe für schnelle Spurwechsler    

Die Sparkasse Heidelberg nimmt beim Recruiting auch Studienabbrecher in den Blick. Mit Erfolg! Sie sind hochmotiviert und erfolgsorientiert. Den Wechsel in eine Ausbildung bei der Sparkasse bereut selten jemand von ihnen.

Die Zahl der Studienabbrecher in Deutschland ist hoch: Fast ein Drittel aller Studierenden verlässt die Hochschule ohne Abschluss. Das hat das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) errechnet. Die Gründe für den Abbruch sind vielfältig und individuell unterschiedlich. Aber in vielen Fällen liegt es weniger an mangelnden Fähigkeiten oder fehlendem Ehrgeiz, sondern am Mangel an Praxisbezug oder unterstützender Struktur während des Studiums.

Ein Studienabbruch kann aber auch die Chance für einen erfolgreichen Neuanfang bieten. Bei der Sparkasse Heidelberg jedenfalls ist man überzeugt, dass sich unter der großen Zahl von Studien­abbrechern auch viele junge Menschen mit großem Potenzial verbergen. Gezielt spricht die Sparkasse daher seit einigen Jahren in etablierten und sozialen Medien auch diese Zielgruppe an: Studierende, die mit ihrem Studienalltag unzufrieden sind und eine aussichtsreiche Alternative suchen.

Die bietet das Ausbildungsprogramm der Sparkasse: Innerhalb von zwei Jahren werden junge Menschen mit Abitur und Fachhochschulreife zum Bankkaufmann bzw. -frau ausgebildet, inklusive Zusatz­qualifika­tion als Finanzassistent. Die Willy-Hellpach-Schule in Heidelberg hat dafür eine eigene Schulklasse ein­gerichtet, die Blockunterricht zu bankwirtschaftlichen Fächern bietet.

Wie der Spurwechsel funktioniert, erzählen erfolgreiche Auszubildende bei Info-Veranstaltungen der Sparkasse, die unter anderem an der Universität Heidelberg stattfinden. Einer der Spurwechsler berichtet dort ganz offen darüber, dass ihn der Alltag an der Universität demotiviert habe. „Irgendwann habe ich den Absprung geschafft und mich bei der Sparkasse beworben“, sagt er. Den Wechsel in eine Ausbildung habe er seither nicht bereut. Ein anderer Ex-Student erklärt, dass er „genaue konkrete Aufgaben­stellungen und den Kontakt und Austausch mit anderen Menschen“ gesucht habe: „Bei der Sparkasse habe ich genau das gefunden, was ich mir gewünscht hatte, eine abwechslungsreiche Ausbildung mit Praxis- und Berufsschulphasen, vielen internen Zusatzseminaren und einem direkten Bezug zu den Menschen.“

Nadine Bertl, Ausbildungsreferentin der Sparkasse, ist überzeugt davon, dass der besondere Fokus auf Studienabbrecher sich auszahlt: „Sie haben ein starkes Bewusstsein davon, was die Entscheidung für einen Beruf bedeutet – und sie sind ernsthafter“, betont sie. „Zudem bleiben nach der Ausbildung eher bei uns und profitieren dann von unserer individuellen Personalentwicklung.“

Bewertung von Risiken im Bereich Arbeitnehmerbelange

Trotz des Rückgangs der Beschäftigtenzahlen ist die Sparkassen-Finanzgruppe mit 285.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der bedeutendsten Arbeitgeber und Ausbilder in der Bundesrepublik Deutschland. 204.988 Menschen arbeiteten im Jahr 2019 bei einer Sparkasse.

Die Arbeitgeberattraktivität ist für uns von höchster personalstrategischer Relevanz. Das positive Image der Sparkassen ist insbesondere bei der Rekrutierung von Nachwuchs- und qualifizierten Fach- und Führungskräften von großer Bedeutung. Die Sparkassen sind – wie bereits im Vorjahr – der beliebteste Arbeitgeber für Berufseinsteiger unter allen Finanzdienstleistern.

Mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen durch das veränderte Kundenverhalten und die fortschreitende Digitalisierung in Sparkassen haben wir in 2019 den Fokus zusätzlich auf potenzialstarke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelegt und Maßnahmen zur Bindung dieser Zielgruppe entwickelt. So können unsere qualifizierten Nachwuchskräfte gemeinsam mit den Erfahrungsträgern die Veränderungen für den künftigen Marktauftritt gestalten.

Faire Beschäftigung und Tariftreue

Verlässliche und auf Dauer angelegte Beschäftigungsperspektiven für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Fundament, auf dem die kontinuierliche und kompetente Betreuung unserer Kunden ruht. Die Mehrzahl unserer Beschäftigten und Führungskräfte lebt auch im Geschäftsgebiet.

Derzeit durchlaufen 12.471 junge Menschen in den Sparkassen eine Ausbildung zum Bankkaufmann/zur Bankkauffrau. Mit einer bundesweiten Ausbildungsquote von 7,2 Prozent in den Sparkassen liegen wir über dem Durchschnitt privater Banken. 87,5 Prozent aller Auszubildenden haben wir im Berichtsjahr nach dem Abschluss in ein Arbeitsverhältnis übernommen.

Gleichbehandlung und Entgelttransparenz

Für die Sparkassen als öffentlich-rechtliche Kreditinstitute ist die Gleichbehandlung aller Beschäftigten unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Weltanschauung, Religion, Alter oder Nationalität eine Selbstverständlichkeit.

H14 Beschäftigungspolitik und Gleichbehandlung
H14 Beschäftigtenstruktur Anzahl gesamt Männer Frauen Anzahl Männer Frauen
Beschäftigte gesamt (Sparkassen-Finanzgruppe) 285.200 n. e. n. e. 293.500 n. e. n. e.
Beschäftigte gesamt (Sparkassen) 204.988 38,1 61,9 209.588 38,1 61,9
Auszubildende (Sparkassen-Finanzgruppe) 15.363 n. e. n. e. 14.917 n. e. n. e.
Auszubildende (Sparkassen) 12.471 47,3 52,7 12.175 46,7 53,3
L 7 , Ausbildungsquote in den Sparkassen
L 8 7 Übernahmequote in den Sparkassen

Förderung von Frauen in Führungspositionen

Die Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen bleibt weiterhin ein zentrales Entwicklungsziel für die gesamte Gruppe. Mit den bisher bundesweit durchgeführten Maßnahmen haben wir eine Intensivierung der Diskussion in der Sparkassen-Finanzgruppe bewirkt.

Der Anteil der weiblichen Führungskräfte ist 2019 leicht angestiegen und liegt für die weiblichen Vorstandsmitglieder bei 5,8 Prozent, für die weiblichen Führungskräfte unterhalb der Vorstandsebene bei 26,7 Prozent.

H15 Diversität und Chancengerechtigkeit
H15 Diversität bei Beschäftigten und Führungskräften Anzahl gesamt männlich weiblich < 30 J 30-50 J > 50 J
Sparkassen
Beschäftigte gesamt (inkl. Auszubildenden) 204.988 38,1 61,9 12,9 44,0 43,1
Vorstand 951 94,2 5,8 0 21,9 78,1
Führungskräfte 18.818 73,3 26,7 3,9 51,7 44,4
Vorjahr  
Beschäftigte gesamt (inkl. Auszubildenden) 209.588 38,1 61,9 13,0 45,0 42,0
Vorstand 977 94,9 5,1 0 23,5 76,5
Führungskräfte 19.373 73,5 26,5 3,8 52,3 43,9
L 5 , Weibliche Vorstände in Sparkassen
L 2 6 Weibliche Führungskräfte in Sparkassen

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Den Instituten in der Sparkassen-Finanzgruppe ist es sehr wichtig, dass die Beschäftigten ihren Beruf gut mit ihrem Privatleben vereinbaren können. Dafür bieten wir flexible Modelle zu Arbeitsort und -zeit, beruflicher Laufbahnentwicklung sowie verschiedenste Unterstützungsangebote an.

H16 Familie und Beruf
H16 Inanspruchnahme von Elternzeit Anzahl gesamt Männer Frauen Anzahl Männer Frauen
Beschäftigte gesamt (Sparkassen) 204.988 38,1 61,9 209.588 38,1 61,9
Davon: Beschäftigte, die familienfreundliche Teilzeitangebote nutzen (ohne Altersteilzeit) 73.110 7,4 92,6 73.722 7,1 92,9

Weiterbildung und lebenslanges Lernen

In Zusammenarbeit mit den Bildungspartnern aus der Sparkassen-Finanzgruppe bieten die Sparkassen ein breites Spektrum an spezifischen Aus- und Weiterbildungsangeboten für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Durch eine umfassende Nachwuchsförderung eröffnen die Sparkassen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern langfristige berufliche Entwicklungsperspektiven und positionieren sich als attraktiver Arbeitgeber in der Region.

In die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Sparkassen im Jahr 2019 rund 137 Millionen Euro investiert. Dabei stehen – neben der Ausbildung zum Bankkaufmann – vor allem die berufliche Aufstiegsweiterbildung (Sparkassenfachwirt/-in, Sparkassenbetriebswirt/-in sowie Dipl.-Sparkassenbetriebswirt/-in) und die regelmäßige Aktualisierung des erforderlichen bankfachlichen Wissens im Vordergrund. Inhaltlich wird zudem der Aufbau der digitalen Fitness der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein zentrales Ziel der Weiterbildung sein. Der Erwerb von akademischen Bachelor- und Masterabschlüssen an der Hochschule für Finanzwirtschaft & Management gewinnt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sparkassen weiter an Bedeutung.

  • 136.554.000 Euro Ausgaben für Fort- und Weiterbildung der Sparkassen insgesamt

Bericht an die Gesellschaft 2019

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