Förderung von Unternehmensgründungen
Netzwerken am Checkpoint Charlie
Mit „The Place“ bietet die Berliner Sparkasse einen Coworking Space, der jungen Gründerinnen und Gründern eine innovative Arbeitsatmosphäre bietet. Community ist hier Konzept, die offene Gestaltung von Räumlichkeiten und Ambiente soll jungen Unternehmern das Kommunizieren und Austauschen schmackhaft machen. Zum 200jährigen Jubiläum hat sich die Sparkasse zudem etwas Besonderes einfallen lassen und verlost 20 Plätze für vier Monate umsonst. Wie das funktioniert, erläutert Tobias Wittich, der den „Place“ gegründet hat und managt.
Der Name ist schlicht, die Location aber etwas ganz Besonderes. Wer „The Place“ in Berlin betritt, merkt sofort, dass er an einem ganz speziellen Ort gelandet ist. Jeans statt Anzug, Latte Macchiato statt Kaffee aus dem Automaten: In einer alten Druckerei ist auf 2000 Quadratmetern und mit sieben Meter hohen Decken eine Location entstanden, die ganz neue Möglichkeiten des Arbeitens, Netzwerkens und Kommunizierens anbietet. Und das an historischer Stätte, in Kreuzberg in unmittelbarer Nähe des „Checkpoint Charlie“.
Aus Anlass ihres 200jährigen Jubiläums machte die Berliner Sparkasse jungen Gründerinnen und Gründern ein ganz besonderes Angebot, nämlich 20 kostenlose Arbeitsplätze im Coworking Space „The Place“. In zwei Runden konnten sich junge Firmen mit innovativen Ideen für jeweils einen der Plätze bewerben, um von der kreativen Atmosphäre zu profitieren und sich mit anderen Start-ups zu vernetzen. Die Resonanz auf den Start-up-Wettbewerb zum Jubiläum zeigte, dass das Konzept großes Interesse findet. Die eingereichten Ideen konnten unterschiedlicher nicht sein: Von der Vermessung von Hausdächern via Drohne über digitale Warenwirtschaftssysteme für die Gastronomie bis zur Auswertung von Textbausteinen durch „lernende Maschinen“ reichten die Konzepte. Nicht nur die Kreativität, auch die Präsentationsfertigkeit der Jungunternehmer war beeindruckend.
Sammelbecken für innovative Menschen und gute Ideen
The Place“ ist ein sogenannter Coworking Space: Sammelbecken und Schnittstelle, um gute Ideen und innovative Menschen zusammen zu bringen. Coworking Spaces gibt es mittlerweile in vielen Großstädten Deutschlands. Sie stehen zum einen für neue Arbeitsbedingungen und neue Formen der Zusammenarbeit. Die Digitalisierung macht es möglich, Arbeitsplätze und Arbeitszeiten viel flexibler zu gestalten als das bisher der Fall war. Arbeitnehmer und Unternehmer sind oft zu „digitalen Nomaden“ geworden und für ihre Arbeit nicht mehr notwendigerweise dauerhaft an einen festen Ort gebunden. Klassische Gründer- und Technologiezentren werden diesen veränderten Bedingungen oft nicht gerecht, weil sie von jungen Gründerinnen und Gründern langfristige Mietverträge und Investitionen in Infrastruktur verlangen. Und auch in etablierten Unternehmen fehlt es oft an Raum und Zeit, um neue Ideen ausprobieren und austesten zu können.
Coworking Spaces wie „The Place“ bieten da einen viel flexibleren Zugriff auf benötigte Infrastruktur und Räumlichkeiten: Büros und Konferenzräume können hier stunden-, tage-, wochen- oder monatsweise angemietet werden. Für einen freiberuflichen Internetunternehmer, der beispielsweise für ein Kundengespräch ein repräsentatives Umfeld benötigt, ist das eine gute Option, aber ebenso für ein Team von Mitarbeitenden eines Unternehmens, die einen Workshop veranstalten wollen und dafür einen ungezwungeneren Rahmen suchen.
Bei aller Unabhängigkeit sind Vernetzung und Kooperation in einer zunehmend digitaler funktionierenden Ökonomie aber mindestens ebenso wichtig. Auch aus diesem Blickwinkel ist ein Ort wie „The Place“ attraktiv, denn die Räumlichkeiten sind offen und kommunikativ gestaltet, sollen zum Gespräch einladen und den kreativen Austausch fördern. „The Place ist mehr als nur ein Ort mit ein paar Büros. Wir sehen uns als Community, als ein Umfeld, das ähnlich gesinnte Menschen zusammenbringt, um dadurch interessante Dinge auf den Weg zu bringen“, sagt Tobias Wittich, Gründer und Geschäftsführer des Coworking Spaces. „Hier sollen Ideen und Gedanken frei laufen können, darum gibt es hier auch keinen Dress-Code.“
Coworking Spaces erleichtern Start-ups das Durchstarten
Diskussion und Austausch wird auch durch Veranstaltungen, Events und Netzwerktreffen gefördert. So gibt es zum Beispiel ein regelmäßiges „Community Breakfast“, das einen ungezwungenen Gesprächsrahmen ermöglicht. Mit zum Konzept gehört auch „The Smarts“, eine Art In-House-Programm, dass Start-ups in der ganz frühen Phase fördert. Im Rahmen dieses Programms bekommen Gründerinnen und Gründer Zugriff auf ein breitgespanntes Netzwerk von Unternehmern, Beratern und Experten, die mit Kompetenz und Know-How zur Seite stehen.
Die Offenheit impliziert, dass „The Place“ mit den Mitgliedern der Community wachsen und sich entwickeln will. Das Konzept sieht darum viel Frei- und Spielraum vor: „Wir haben in den vergangenen drei Jahren sehr eng mit den Mitgliedern unserer Community zusammengearbeitet, um ein positives, unterstützendes und kreatives Umfeld zu schaffen“, sagt Wittich. „Dieser Austausch und Dialog untereinander ist uns sehr wichtig.“
Die Kooperation mit der Berliner Sparkasse ist ein wichtiger Baustein in diesem Angebot. Für die Gründerinnen und Gründer, die über „The Place“ vernetzt sind, gibt es dadurch Zugriff auf Service- und Finanzierungsangebote der Sparkasse. Für die Sparkasse ist die Zusammenarbeit eine Schnittstelle zur Dynamik und Lebendigkeit der Gründerlandschaft in Berlin. „Wir sind ein wichtiger Partner der Gründerszene in Berlin“, sagt Dr. Christian Segal, Leiter des FirmenCenters. „Unsere Angebote für diese Zielgruppe haben wir in den vergangenen Jahren beständig ausgebaut und verfeinert. Die Kooperation mit „The Place“ ist ein weitere Baustein, um die lebendige Start-up-Szene in der Bundeshauptstadt zu fördern.“