Aus der Region in die Welt | DSGV - 2017

Förderung unternehmerischer Tätigkeit, EuropaService

Aus der Region in die Welt

Wer seinen unternehmerischen Radius ausweiten möchte, braucht dazu oftmals einen geeigneten Kooperationspartner. Mit dem EuropaService der Sparkassen-Finanzgruppe haben kleine und mittlere Unternehmen die Möglichkeit, über ihre Sparkasse den richtigen Partner für die Realisierung ihrer Pläne zu finden – und das weit über die Länder des EU-Binnenmarkts hinaus.

Sparkassen sind regional verankerte Finanzinstitute, und als solche nah dran an Themen und Anliegen ihrer mittelständischen Firmenkunden. Das geht weit über die klassische Rolle als Finanzdienstleister hinaus. Denn nicht selten wollen auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) die Chancen der Globalisierung nutzen. Was also, wenn sich ein KMU auf den Weg macht, um neue Märkte zu erschließen, neue Produkte zu entwickeln oder neue Technologien zu integrieren? Dann steht ihm die Sparkasse mit dem weltweit größten Unterstützungsnetzwerk für kleine und mittlere Unternehmen zur Seite. Konkret bedeutet das, Zugang zu rund 3.000 Mitarbeitern aus gut 600 regionalen Kammern und ähnlichen Wirtschaftsinstitutionen in über 60 Ländern weltweit – neben den EU-Ländern zwölf weitere Länder in Europa, 14 Länder in Asien sowie eine Vielzahl von Ländern in Nord- und Südamerika sowie Afrika.

Für Sparkassenkunden und solche, die es werden möchten, macht der EuropaService der Sparkassen-Finanzgruppe diese weltweite Vernetzung kleiner und mittlerer Unternehmen möglich. Als einzige deutsche Hausbankgruppe arbeiten die Sparkassen exklusiv mit dem Enterprise Europe Network (EEN) der Europäischen Union zusammen. Herzstück des Netzwerks ist eine geschützte, englischsprachige Datenbank, die Partnership Opportunities Database (POD), die gut 6.000 geschäftliche und technische Gesuche und Angebote kleiner und mittlerer Unternehmen umfasst.

Die Geschäftsanbahnung ist denkbar einfach: Bei der aktiven Suche können Unternehmen ihr Profil und ihre Wünsche an ausländische Unternehmen in anonymisierter Form in die Datenbank des Netzwerks einstellen lassen. Die Sparkasse vermittelt dann bei konkretem Interesse eines Unternehmens den Kontakt, damit die Interessenten real miteinander in Verbindung treten können. Kategorien in denen Kooperationen gesucht oder angeboten werden können, sind unter anderem: Handelsvertretung, Vertriebsdienstleistungen, Joint Venture, Fertigung, Dienstleistung, Zulieferung. Das Formular zur aktiven Geschäftspartnersuche erhalten die kleinen und mittleren Unternehmen über ihren Sparkassenberater. Ein Leitfaden für einen Eintrag in diese EEN-Datenbank sowie zahlreiche Muster sind auf der Webseite des EuropaService zu finden.

Potenzielle Geschäftspartner können sich aber auch persönlich kennenlernen, wenn sie an den vom Netzwerk organisierten internationalen Kooperationsbörsen und Unternehmerreisen teilnehmen. Im Rahmen dieser Veranstaltungen werden neben offenen Austauschforen eine Vielzahl von bilateralen Gesprächen organisiert, um die Suche nach den passenden Geschäftspartnern zu erleichtern. Viele dieser Treffen werden von der EU oder deutschen Institutionen finanziell unterstützt. Eine Übersicht über sämtliche Netzwerk-Veranstaltungen wird auf den Internetseiten des EuropaService regelmäßig aktualisiert. Dort sind auch aus der EEN-Datenbank entnommene Kurzinserate ausländischer Unternehmen, die Partner in Deutschland wünschen, zu finden. Die ins Deutsche übersetzten Profile können nach Land, Branche, Geschäftsart oder Stichwort durchsucht werden.

Die ebenfalls auf der Webseite enthaltenen Länderinformationen zu mehr als 40 Ländern regen mit ihren Informationen zur Wirtschaft und Geschäftskultur des einzelnen Landes dazu an, über neue Märkte und Standorte nachzudenken. Ein Service, der zunehmend wichtig wird, denn vor allem Kenntnisse über europäische Länder werden von KMU gewünscht, so die jüngste Auswertung des Finanzmarktdatenservice. Unter den Top-5-Ländern des EuropaService im Jahr 2017 war Portugal das mit Abstand meistgefragte Land. Großes Interesse bestand aber auch an Ländern wie die Türkei, Bosnien und Herzegowina, Russland, Mazedonien und Griechenland.

Vielleicht eine Trendwende. Denn viele KMU nennen als Gründe für ihre bisherige Fokussierung auf das eigene Land vor allem unzureichende Information über Auslandsmärkte und Schwierigkeiten, Geschäftspartner im Ausland zu finden. Dies ergab eine Studie der KfW mit anderen europäischen Förderbanken. Da hilft es sicher, dass der EuropaService auf seinen Internetseiten (europaservice.dsgv.de) auch umfassend über Förderprogramme der Europäischen Union informiert und auf diese Weise hilft, den Förderdschungel für Unternehmen zu lichten und grenzüberschreitende Kooperationen auszuweiten.

Bericht an die Gesellschaft 2017

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