Aktiv- und Passivgeschäft
Hoher Qualitätsstandard für grüne Finanzierungen
Der Bundesverband Öffentlicher Banken, VÖB, hat gemeinsam mit der BayernLB, LBBW, Helaba und der NORD/LB sowie auch der DZ BANK AG eine neue Marke für grüne Schuldscheindarlehen entwickelt.
Mit dem „Green Schuldscheindarlehen“, das im April 2021 an den Start ging, setzen die Banken, die in dem Segment marktführend sind, gemeinsam mit dem Verband einen grünen Qualitätsstandard für das weit verbreitete Instrument der Unternehmensfinanzierung. Insbesondere für mittelständische Unternehmen stellen Schuldscheindarlehen eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit dar. Ein Schuldscheindarlehen, das zukünftig die VÖB-Marke „Green Schuldscheindarlehen“ trägt, dient ausschließlich der Finanzierung ökologischer Zwecke.
Die Mittelverwendung orientiert sich an den sechs Umweltzielen der EU-Taxonomie-Verordnung (Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige Nutzung und der Schutz von Wasser und Meeresressourcen, Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und Ökosysteme, Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung). Eine unabhängige Bewertung durch dritte Parteien stellt den Taxonomie-Bezug der Mittelverwendung und damit eine Beurteilung der positiven Umwelt- und Klimaeffekte sicher. Zudem sehen die Regeln der VÖB-Marke die Verpflichtung zu einer regelmäßigen Berichterstattung über Mittelverwendung und erzielte Wirkungen vor.
Nachhaltigkeit im Aktivgeschäft
Die Sparkassen-Finanzgruppe ist die größte kreditwirtschaftliche Gruppe Europas. Allein die 371 Sparkassen und fünf Landesbanken hatten im Jahr 2020 rund 1,3 Billionen Euro Kundenkredite (Nichtbanken) im Bestand.
Die Sparkassen sind als Finanzdienstleister ein zentrales Element des regionalen Wirtschaftskreislaufs und arbeiten zum Wohle der Region. Ihre Wertschöpfung erbringen sie im Wesentlichen in ihrem Geschäftsgebiet und sie richten ihr Produktangebot an regionalen Bedürfnissen aus.
Die aktuell fünf Landesbank-Konzerne sind die regionalen Spitzeninstitute innerhalb der Sparkassenorganisation. Für ihre jeweiligen Bundesländer agieren die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die BayernLB, die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), die NORD/LB und die SaarLB als Hausbank: Sie erfüllen bankmäßige Geschäfte und sind mit der Wirtschaftsförderung vor Ort betraut. Die Landesbank Berlin/Berliner Sparkasse agiert als regionale Universalbank mit öffentlichem Auftrag.
Die nachfolgenden Abschnitte geben detaillierten Aufschluss über die Branchenstruktur und die Hauptkreditnehmer der Sparkassen und Landesbanken.
Die Nachhaltigkeitsleistungen der Verbundpartner sowie auch einzelner Sparkassen werden durch ESG-Ratingagenturen, wie beispielsweise ISS ESG, Sustainalytics oder MSCI, überprüft. Dabei erzielen einige Institute der Sparkassen-Finanzgruppe gute und zum Teil auch sehr gute Ergebnisse. Über die Nachhaltigkeitsratings berichten die Institute jeweils individuell.
Nachhaltigkeitsaspekte im Kundenkreditgeschäft der Sparkassen
Auf der Grundlage ihres öffentlichen bzw. gesellschaftlichen Auftrags ist es Kernaufgabe der Sparkassen, die Unternehmen, die Bevölkerung und die kommunalen Institutionen in ihrem Geschäftsgebiet mit Krediten zu versorgen.
Im Jahr 2020 hatten die Sparkassen Kundenkredite in Höhe von insgesamt 906 Milliarden Euro im Bestand, davon entfielen:
- 52 Prozent bzw. 470 Milliarden Euro auf Kredite an Unternehmen und Selbstständige, davon waren 33 Milliarden Euro Handwerkskredite,
- 42 Prozent bzw. 383 Milliarden Euro auf Kredite an private Kunden und
- 6 Prozent bzw. 53 Milliarden Euro auf öffentliche Haushalte und sonstige Kreditnehmer.
Sparkassen steuern ihre Aktivseite im Bewusstsein von Klima-, Umwelt- und sozialen Risiken. Sie werden das Risikomanagement für klimabedingte Risiken ausbauen und entwickeln Methoden zur Abschätzung der Klimaauswirkungen in ihren Kreditportfolios.
Aufschluss über die Branchenstruktur des Kreditportfolios der Sparkassen gibt die nachfolgende Tabelle.