Infrastruktur und öffentliche Daseinsvorsorge

Hightech-Forschung und internationale Lehre am Niederrhein

Internationalität am Niederrhein: Die Hochschule Rhein-Waal wächst dynamisch und nützt der regionalen Wirtschaft. Die ortsansässige Sparkasse hat zur Erfolgsgeschichte entscheidend beigetragen. Nur ein Beispiel von vielen für die Förderung von Forschung und Wissenschaft durch die Sparkassen und das Setzen von Impulsen für übergreifende Kooperationen in der Region.

Die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) gehört zu den jüngsten Hochschulen in Deutschland – und kann schon eine beachtliche Erfolgsgeschichte vorweisen. Seit der Gründung im Jahr 2009 verzeichnet die Hochschule stets wachsende Studierendenzahlen. Inzwischen sind über 7.000 Studierende an der HSRW eingeschrieben, rund 5.000 davon am Standort Kleve, die übrigen am Standort Kamp-Lintfort.

Es war eine mutige Idee, am eher ländlich geprägten Niederrhein, nahe der Grenze zu den Niederlanden, eine Hochschule aufzubauen. Aber sie hat sich bewährt. Ein wichtiger Erfolgsfaktor war die enge Verzahnung von Lehre, Forschung und Praxis. Die regionale Wirtschaft profitiert von der Nähe zur Hochschule durch engen Austausch, durch Kooperationsprojekte und durch einen hohen Anwendungsbezug in Lehre und Forschung.

Eine weitere Besonderheit ist die Internationalität der Hochschule, die auch bewusst als Alleinstellungsmerkmal herausgestellt wird, um das Profil von Hochschule und Standort zu schärfen. So sind etwa drei Viertel der Lehrveranstaltungen in englischer Sprache, und fast die Hälfte der Studierenden – etwa 46 Prozent – kommt aus dem Ausland – eine ungewöhnlich hohe Zahl für eine deutsche Hochschule. Natürlich liegt die Attraktivität der HSRW für Studierende aus dem In- und Ausland zum einen am nach wie vor ausgezeichneten Ruf deutscher Ingenieurs- und Maschinenbaukompetenz. Dazu kommt aber die Nähe zur regionalen Wirtschaft, die der Hochschule in besonderer Weise ermöglicht, sehr konkrete Perspektiven für Praktikum, Forschung und Beruf anzubieten.

Die ortsansässige Sparkasse Rhein-Maas (ehemals Sparkasse Kleve) hat das Hochschulvorhaben von Anfang an unterstützt und bei der dauerhaften Einbindung der regionalen Wirtschaft eine federführende Rolle gespielt. Schon während des Bewerbungsverfahrens um den Hochschulstandort machte sie in der regionalen Wirtschaft Werbung für eine Stiftungsprofessur. Mit Erfolg: Dass sich insgesamt 13 Unternehmen bereit erklärten, für fünf Jahre einen Lehrstuhl für Produktdesign im Maschinenbau zu finanzieren, gab bei der Standortentscheidung den Ausschlag.

Inhaber der Professur wurde Prof. Dr. Peter Kisters – ein ausgewiesener Experte für Produktdesign, der zuvor an der Ruhr-Universität Bochum forschte und lehrte, aber auch über langjährige Erfahrung in der freien Wirtschaft verfügt. Für Kisters war die Berufung an den Lehrstuhl nach eigenem Bekenntnis ein „Traumengagement“: „Als gebürtiger Uedemer bin ich in der Region verwurzelt. Da macht es mich besonders stolz, wenn ich am Aufbau der Hochschule mitwirken kann.“

Das offizielle Engagement der Sparkassen ist inzwischen ausgelaufen, der Lehrstuhl existiert aber weiterhin. Und die positiven Effekte, die das gemeinsame Engagement der regionalen Wirtschaft ausgelöst hat, wirken weiter nach. „Die Stiftungsprofessur ist ein Symbol für die Kooperation der Fördervereine, der regionalen Wirtschaft und der Hochschule“, sagt Kisters. „Sie hat Türen in beide Richtungen geöffnet und Hemmschwellen abgebaut. Die Sparkasse hatte daran dank ihres regionalen Netzwerkes entscheidenden Anteil.“

Im Oktober 2017 stellte die HSRW ihren Entwicklungsplan für die nächsten fünf Jahre vor. Dabei will die Hochschule bei allem Erfolg unter der neuen Präsidentin Dr. Heide Naderer vor allem eins nicht: abheben. Stattdessen soll bis 2022 der Fokus auf der Weiterentwicklung der Qualität von Lehre und Forschung liegen und die Internationalität sowie das Thema Nachhaltigkeit noch stärker in den Mittelpunkt gestellt werden.

Bericht an die Gesellschaft 2016

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