Nachhaltige Anlageprodukte | DSGV - 2019

Nachhaltige Anlageprodukte

Social Bonds: Eine Stadtanleihe für mehr Mieterschutz

Bezahlbaren Wohnraum sichern mit Unterstützung der Kapitalmärkte: Die Stadt München finanziert über eine Anleihe den Kauf von Immobilien: ein Projekt mit Modellcharakter.

In vielen Städten wird erschwinglicher Wohnraum rar. Da sorgt ein Projekt der bayrischen Landes­haupt­stadt für besonderes Interesse, weil es kommunale Daseinsvorsorge und bürgerschaftliches Engagement auf neue Weise verknüpft. Anfang des Jahres gab die Stadt, gemeinsam mit einem Konsortium unter Führung der BayernLB eine Stadtanleihe aus. Mit an Bord war die Stadtsparkasse München als Co-Lead der Emission.

Rund 120 Millionen Euro möchte die Stadt auf diesem Weg erlösen. Die Mittel sollen dazu dienen, Wohnhäuser aus privatem Besitz zu erwerben und die Mieten dort niedrig zu halten. Außerdem sollen städtische und genossenschaftliche Neubauvorhaben aus dem Fonds unterstützt werden. Für Stadt­kämmerer Christoph Frey ist die Anleihe eine gute zusätzliche Finanzierungsquelle: Für institutionelle Investoren sei sie besonders attraktiv, weil sie auch als Nachhaltigkeitsanleihe qualifiziert sei. Und für Bürgerinnen und Bürger biete sie eine gute Gelegenheit, sich für die Stadtgesellschaft zu engagieren.

Bewusst ist die Anleihe so gestaltet worden, dass sie auch für Investoren mit unterschiedlichen Budgets in Betracht kommt. Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro. Während der Vermarktungsphase waren außer­dem der Kauf und die Verwahrung der Anleihe bei der Stadtsparkasse München kostenfrei. Dafür verspricht die Stadt München für die Laufzeit des Fonds bis zum Jahr 2032 jährlich eine Verzinsung von 0,25 Prozent. Investiert werden soll vor allem in Immobilien, die in sogenannten „Erhaltungs­schutz­gebieten“ liegen, also Vierteln, die sich besonderer Beliebtheit erfreuen und daher häufiges Ziel von Luxussanierungen sind. Die Stadt hat in diesen Quartieren zwar oft ein Vorkaufsrecht auf Immobilien. Das kommt aber zu einem hohen Preis: Im Jahr 2018 beispielsweise bezahlte die Münchner Verwaltung mehr als 228 Millionen Euro, um Wohnhäuser in kommunalen Besitz zu bringen. Da wäre der erhoffte Erlös aus dem Fonds tatsächlich ein hilfreicher Zuschuss.

Das Konzept der Anleihe ist jedenfalls bislang aufgegangen: Bereits am ersten Tag der Emission war die Anleihe komplett verkauft. Das Emissionsvolumen sei mehr als fünffach überzeichnet gewesen, meldete die Stadtkämmerei. Rund 80 Prozent wurden von institutionellen Investoren erworben, immerhin 20 Prozent gingen an private Anleger. Daher könnte das Projekt, auch wenn es bisher in Europa einmalig ist, bald aber auch in anderen Städten Nachahmer finden. Davon ist zumindest Ralf Fleischer, Vorstands­vorsitzender der Stadtsparkasse München, überzeugt: „Dieses Projekt wird nach unserer Überzeugung als Vorbild für viele weitere Kommunen dienen und zugleich Anlegern eine Verzinsung bei einem erstklassigen Emittenten bieten“, sagte er.

Das Projekt dürfte auch generell dem Markt für „Social Bonds“, der bisher in Deutschland noch in den Anfängen steckt, Auftrieb bringen. Die Idee, soziale Anliegen über die Kapitalmärkte zu finanzieren, ist vor allem im angelsächsischen Raum und in Westeuropa schon weit verbreitet. Befürworter sehen darin nicht nur ein hilfreiches Instrument, um öffentlichen Stellen neue Geldquellen zu erschließen und Kosten zu senken. Die Koppelung an die Finanzmärkte erhöhe auch den Ansporn und damit die Chancen auf eine erfolgreiche Umsetzung frei finanzierter Projekte.

Beispiele aus Deutschland sind noch spärlich, aber sie mehren sich. Auch die Bundesregierung setzt inzwischen auf dieses Instrument. Im September 2020 wird ein sogenannter „Green Bond“ ausgegeben, der Umwelt- und Klimaschutzprojekte refinanzieren soll und ein Volumen von vier Milliarden Euro hat. In Baden-Württemberg platzierte die LBBW bereits im Herbst des vergangenen Jahres einen „Social Bond“ mit einem Volumen von 500 Millionen Euro: Das Kapital fließt in kommunale Infrastrukturvorhaben sowie Projekte aus dem Gesundheits- und Sozialwesen.

Nachhaltige Anlageprodukte

Mit den nachhaltigen Fonds der DekaBank sowie der Landesbanken bieten die Sparkassen ein breites Produktspektrum für Kundinnen und Kunden, die ihr Geld in sozial und ökologisch besonders verantwortlich handelnde Unternehmen und Institutionen investieren möchten. Rund als 45,4 Mrd. Euro waren 2019 in nachhaltige Anlageprodukte investiert gegenüber 40,8 Mrd. Euro im Vorjahr.

2019 Vorjahr
P1 Nachhaltige Fonds Anzahl Volumen in € Anzahl Volumen in €
Nachhaltige Anlageprodukte der Deka Investment GmbH n. e. 12.099.175.966 n. e. 10.926.090.431
Nachhaltige Anlageprodukte der LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH n. e. 21.683.000.000 n. e. 19.855.400.000
Nachhaltige Anlageprodukte der BayernInvest Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH n. e. 461.500.000 n. e. 365.130.000
Nachhaltige Anlageprodukte der Helaba Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH n. e. 11.129.000.000 n. e. 9.690.089.088
Nachhaltige Anlageprodukte der NORD/LB n. e. n. e.
Gesamt n . e. 45.372.675.966 n . e. 40.836.709.519

BayernInvest

Als Asset Manager mit Fokus auf nachhaltige Investmentstrategien optimiert die BayernInvest für institutionelle und private Investoren zugleich die finanzielle und gesellschaftliche Rendite. Ihren Kunden bietet sie maßgeschneiderte und innovative Anlage- und Risikomanagement-Konzepte, eine professionelle Fondsverwaltung sowie ein detailliertes und aussagekräftiges Nachhaltigkeitsreporting. Mit einem verwalteten Volumen von rund 90 Milliarden Euro und als hundertprozentige Tochter der BayernLB ist die BayernInvest regional verwurzelt mit dem Blick auf das internationale Marktgeschehen und die Welt von morgen. Das macht sie zum idealen Partner und vorausschauenden Begleiter für nachhaltige Investments. Die BayernInvest zählt zu den ersten deutschen Asset Managern, die bereits im Jahr 2011 die UN PRI (United Nations Principles for Responsible Investment) unterzeichneten. Seit 2020 unterstützt die BayernInvest die Green Recovery Alliance und fördert damit gezielt Investitionen in klimafreundliche Unternehmen und Infrastrukturen, um so die Zukunft für die nächste Generation zu sichern und für mehr Resilienz der Wirtschaft und Finanzmärkte zu sorgen.

Bei der BayernInvest ist die Analyse von ESG-Aspekten integraler Bestandteil jedes Investmentprozesses im Portfoliomanagement. Ziel ist, spätestens bis zum Jahr 2025 alle in eigener Verantwortung gemanagten Portfolien in Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu bringen – in Abstimmung mit den jeweiligen Anlagestrategien der Kunden. Ergänzend werden auch als Unternehmen selbst bis zum Jahr 2022 die Weichen auf Klimaneutralität gestellt. 2019 hat die BayernInvest gemeinsam mit der DKB eine neue Generation von Aktien-Nachhaltigkeitsfonds aufgesetzt.

Die Fonds richten sich sowohl an private Anleger als auch institutionelle Investoren, die Rendite und Nachhaltigkeit in Einklang bringen möchten und ermöglichen zudem zwischen Schwerpunktthemen auszuwählen. Im Fokus stehen Unternehmen, die den Klimaschutz stärken, als ESG-Vorreiter überzeugen oder die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umsetzen.

Alle aktiv von der Münchener BayernInvest Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH (BI) verwalteten Fonds und Mandate sowie die Spezialfonds verzichten auf Investitionen in Wertpapiere von Produzenten geächteter Waffen. Dies bezieht sich auf ein Volumen von insgesamt 70,3 Mrd. Euro.Alle von der BI gemanagten Publikumsinvestmentvermögen in Höhe von 794,4 Millionen Euro verzichten zudem auf Investments in Agrarrohstoffe. Zusätzlich verwaltet die BI Spezial-AIF mit spezifischen Nachhaltigkeitskriterien.

Darüber hinaus werden die DKB Nachhaltigkeitsfonds nach strengen Kriterien und verschiedenen Nachhaltigkeitsansätzen gemanagt. Das Volumen der DKB Nachhaltigkeitsfonds beträgt über 192,5 Millionen Euro. Insgesamt verwaltet die BI Fonds und Mandate im Volumen von 91,3 Mrd. Euro. (Stand: 31.12.2019)

Alle Bestands- und Neukunden erhalten ohne zusätzliche Kosten ein umfassendes und innovatives Nachhaltigkeitsreporting mit einem CO2-Footprint für sämtliche gemanagten und administrierten Spezial-AIF und Publikumsfonds. Der Fokus liegt insbesondere auch auf Klima- und Governanceaspekten (gute Unternehmensführung). Heute umfasst das Reporting auch ein SDG-Reporting, das die Impact-Wirkung von Investments auf Basis der 17 Nachhaltigkeitszeile der Vereinten Nationen transparent und übersichtlich darstellt.

Für ihre Kompetenz im Bereich Nachhaltigkeit wurde die BayernInvest mit der Note 1 von der unabhängigen Ratingagentur TELOS im Rahmen einer Kundenzufriedenheitsstudie ausgezeichnet. Informationen zu nachhaltigen Angeboten erhalten Sie auch unter www.bayerninvest.de

Landesbank Baden-Württemberg

Die Landesbank Baden-Württemberg orientiert sich am langfristig besten Interesse ihrer Kundinnen und Kunden sowie ihrer sonstigen wesentlichen Stakeholder. Faires, verantwortungsbewusstes Handeln ist die Basis unserer Geschäftspolitik. Unser Ziel ist es, konsequent zu einer tragfähigen, ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich verantwortlichen Entwicklung im Rahmen unseres Bankgeschäfts beizutragen. Darüber hinaus bekennen wir uns zu einem klimafreundlichen Geschäftsbetrieb und setzen uns ehrgeizige Klimaschutzziele. Wir streben eine Reduktion unserer absoluten CO2-Emissionen um 25% bis 2020 auf Basis von 2009 an. Seit 2009 decken wir unseren Strombedarf durch Strom aus Erneuerbaren Energien.

Wir fördern aktiv nachhaltige Investments. Im Kundengeschäft bieten wir nachhaltige Anlageprodukte für alle Kundengruppen und in allen Asset-Klassen an, sofern hier Investmentmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die den Anforderungen für unsere Kundenangebote entsprechen. Ziel ist es, den Anteil nachhaltiger Investments in allen Geschäftsfeldern – auch bei unseren Eigenanlagen – zu steigern.

Geld anlegen und damit Gutes bewirken: Die Produktpalette der LBBW macht es möglich. So gibt es neben einer großen Vielfalt an nachhaltigen Zertifikaten und Publikumsfonds – wie beispielsweise dem mehrfach ausgezeichneten Aktienfonds LBBW Global Warming – auch die Möglichkeit am Green-Bond-Programm der LBBW zu partizipieren. Angeboten werden grüne Anleihen („Green Bonds“), die gezielt Projekte im Bereich Umwelt und Klimaschutz finanzieren. Da wir aktiv die Marktentwicklung für Green Bonds weiter vorantreiben wollen, haben wir 2017 das „LBBW Green-Bond-Programm“ aufgelegt. Die LBBW führte hierbei als erste Geschäftsbank in Europa den Portfolioansatz ein, der nach den Kriterien des „Climate Bonds Standard“ grüne Aktiva finanziert und grüne Geschäftsziele abbildet. Dieser stellt die Basis für die Verankerung und breitere Implementierung von ESG-Bonds im Markt dar.

Als geschlossener Fonds können unsere Anleger mit dem „BVT Concentio Energie & Infrastruktur“ seit Anfang 2020 zudem in ein Energie- und Infrastruktur-Sachwerte-Portfolio investieren. Dieser voll regulierte alternative Investmentfonds unterstützt 10 der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Helaba Invest

Als Vermögensverwalter für institutionelle Investoren verwaltet die Helaba Invest Mandate mit Nachhaltigkeitsbezug und bietet individuelle Lösungen für Investoren an, in denen Nachhaltigkeitsaspekte in Form von ethischen Standards, Risikomanagement und klimabezogenen Themen berücksichtigt werden. Die Helaba Invest verwaltet zum 31. Dezember 2019 121,68 Mrd. € in Spezial- und Publikumsfonds. Darunter befinden sich 11,129 Mrd. € Assets mit explizitem Nachhaltigkeitsbezug, was einer Quote von 9,1% entspricht.

DekaBank

Kapitalanlagen auf eigene Rechnung: Im Bereich der Kapitalanlagen wird zwischen den Eigenanlagen und den im Kundenauftrag verwalteten Kapitalanlagen unterschieden. Während die DekaBank bei der Kapitalanlage auf eigene Rechnung vorrangig die Anforderungen der Eigentümer berücksichtigt, sind bei der treuhänderischen Kapitalverwaltung auf fremde Rechnung die spezifischen – auch nachhaltigkeitsbezogenen – Anforderungen der einzelnen Kundengruppen zu beachten. Als Vorreiter unter den systemrelevanten Banken in Europa hat die DekaBank bereits 2014 einen Nachhaltigkeitsfilter für die Neuinvestitionen ihrer Eigenanlagen implementiert. Kernstück des Filters ist in Anlehnung an den UN Global Compact ein Katalog von Ausschlusskriterien für die Themenfelder Umwelt, Menschen- und Arbeitsrechte sowie Korruption. Zusätzlich wird ein mögliches Engagement von Unternehmen im Rüstungsbereich berücksichtigt. Wertpapieremittenten, die gegen eines oder mehrere dieser Ausschlusskriterien verstoßen, werden vom Investment ausgeschlossen. Im Berichtsjahr 2019 hat die DekaBank den Katalog von Ausschlusskriterien für die Eigenanlage überprüft, zum aktuellen Zeitpunkt jedoch keinen Bedarf für eine weitere Ergänzung des Katalogs gesehen. Zum 31.12.2019 wurden Eigenanlagen in Wertpapieren mit einem Volumen von rund 14 Mrd. Euro unter Nutzung der Kriterien des Eigenanlagefilters verwaltet.

Kapitalanlagen auf fremde Rechnung – kapitalmarktbasierte Anlageprodukte: Die von der Deka Investment GmbH gemanagten Fonds (Total Assets per 31.12.2018: 275.878 Mio. Euro) investieren nicht in Unternehmen, die Anti-Personen-Minen oder Cluster Munition („Streubomben“) herstellen. Die von der Deka Investment GmbH gemanagten Publikumsfonds investieren außerdem nicht in Hersteller von Handfeuerwaffen. Zudem emittiert die Deka-Gruppe keine Produkte, die unmittelbar die Preisentwicklung von Nahrungsmitteln abbilden Im Privatkundenbereich verwaltete die Deka Investment GmbH per Ende 2019 insgesamt rund 4,1 Mrd. Euro in nachhaltigen Produkten, 30 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Für institutionelle Kunden belief sich das Volumen nachhaltiger Investments zum 31.12.2019 auf 6,1 Mrd. Euro. Insgesamt summiert sich das Volumen nachhaltiger Anlageprodukte bei der Deka Investment GmbH damit auf über 10,2 Mrd. Euro. Addiert man die rund 1,9 Mrd. Euro Eigenanlagen in Spezialfonds (inkl. S Broker) hinzu, die unter Nutzung der Kriterien des Eigenanlagefilters verwaltet werden, ergibt sich ein Gesamtvolumen nachhaltig verwalteter Geldanlagen in der Deka Investment GmbH in Höhe von rund 12,1 Mrd. Euro. Berücksichtigt man zusätzlich die 14,0 Mrd. Euro Kapitalanlagen auf eigene Rechnung sowie die Anlage der Fondsliquidität der Publikums- und Spezialfonds der Immobilien-Kapitalverwaltungsgesellschaften, Deka Immobilien Investment GmbH und der WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH, in Höhe von 6,2 Mrd. Euro, die unter Nutzung von Nachhaltigkeitskriterien verwaltet werden, errechnet sich ein Gesamtvolumen nachhaltig verwalteter Geldanlagen in der Deka-Gruppe in Höhe von rund 32,3 Mrd. Euro per 31.12.2019.

Mit der Produktreihe Deka-Nachhaltigkeit können private Anleger in Aktien-, Renten- oder gemischte Fondsportfolios investieren, die den besonderen Kriterien einer nachhaltigen Geldanlage entsprechen. Die Fondsfamilie „Deka-Nachhaltigkeit“ umfasst gegenwärtig die vier Fonds Deka-Nachhaltigkeit Aktien, Deka-Nachhaltigkeit Renten, Deka-Nachhaltigkeit Balance und den Dachfonds Deka-Nachhaltigkeit ManagerSelect. Zum Angebot gehören zudem zwei Aktienfonds: der Fonds Deka-UmweltInvest, der ausschließlich in Unternehmen aus den Bereichen Klima- und Umweltschutz, Wasserwirtschaft und erneuerbare Energien investiert, sowie der im Berichtsjahr aufgelegte Deka Portfolio Nachhaltigkeit Globale Aktien, der den Nachhaltigkeitsansatz der Produktereihe Deka-Nachhaltigkeit mit dem etablierten Low-Risk-Modell des Deka-Globale Aktien Low Risk kombiniert. Mit bevestor, der Robo-Advisor-Lösung der Deka-Gruppe, steht den Kunden der Sparkasse neben der qualifizierten und ganzheitlichen Wertpapierberatung in der Filiale nun auch eine einfache, professionelle und rein digitale – und damit papierlose - Anlagelösung zur Verfügung. Mit den Varianten „Select“ und „Relax“ wird die Möglichkeit angeboten, Geld automatisiert nach einem wissenschaftlich fundierten Investmentkonzept anzulegen und im Rahmen einer professionellen Vermögensverwaltung managen zu lassen. Für die Anleger besteht die Möglichkeit, bis zu drei zusätzliche Investmentthemen aus insgesamt sechs Themenfeldern zu berücksichtigen. Zur Auswahl stehen hier unter anderem die Themen Wasser, Nachhaltigkeit und Klimawandel. Bereits Ende 2015 hat die Deka Investment GmbH in Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeitsratingagentur oekom research (heute: ISS-ESG) den Indexfonds Deka Oekom Euro Nachhaltigkeit UCITS ETF für institutionelle Anleger aufgelegt. An institutionelle Anleger richten sich auch die beiden Fonds Deka-Stiftungen Balance und Deka-Kirchen Balance. Ausführliche Profile aller Fonds finden sich unter https://www.deka.de/privatkunden/produkte/fonds/nachhaltigkeitsfonds. Daneben bietet die Deka Investment GmbH institutionellen Investoren individuelle Anlagelösungen, bei denen die jeweiligen nachhaltigkeitsbezogenen Anforderungen, beispielsweise spezifische Ausschlusskriterien, umfassend berücksichtigt werden.

Unternehmensdialog und Stimmrechtsausübung: Der direkte Dialog mit den Unternehmen, deren Aktien und Anleihen ein Investor hält, und die Ausübung des mit Aktien verbundenen Stimmrechts auf Hauptversammlungen sind zunehmend wichtigere Instrumente der nachhaltigen Kapitalanlage. Die Deka Investment GmbH nutzt Abstimmungen und Engagement, um den Wert ihrer Kapitalanlagen zu schützen und eine nachhaltige Entwicklung in den Unternehmen zu unterstützen. Bei der Festlegung der Schwerpunktthemen für die Unternehmensdialoge orientiert sich die Deka Investment GmbH an internationalen Grundsätzen und Zielen. Dazu zählen insbesondere die Prinzipien des UN Global Compact und die ILO-Kernarbeitsnormen, aber auch die UN SDGs, die Klimaziele der Europäischen Union und die Anforderungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD).

Immobilienbasierte Anlageprodukte: Ein zentrales Element des Nachhaltigkeitsverständnisses des Geschäftsfeldes Asset Management Immobilien ist die Zertifizierung der Fondsobjekte. Im Fokus steht dabei die umfassende Bewertung einer Immobilie unter sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten über den gesamten Lebenszyklus. Per 31.12.2019 waren insgesamt 258 Immobilien im Wert von rund 26,7 Mrd. Euro zertifiziert, davon allein 127 Immobilien in Deutschland. Bezogen auf das gesamte Immobilienvermögen der Deka-Fonds wurde eine Zertifizierungsquote von rund 68 Prozent erreicht.

Zur Optimierung der Energieverbräuche und damit zur weiteren Senkung der CO2-Emissionen in den Fondsimmobilien wurde ein Kooperationsvertrag mit dem PropTech-Anbieter MeteoViva Climate abgeschlossen. Im Rahmen der Kooperation sollen in den kommenden drei Jahren 100 Immobilien über verschiedene Fonds mit einer Technologie ausgestattet werden, mit deren Unterstützung die Energieverbräuche der Immobilien signifikant reduziert werden können. Parallel hierzu soll in Zusammenarbeit mit MeteoViva Climate im Rahmen eines Energiemanagementsystems eine zentrale Verbrauchsdatenbank erstellt werden, die zukünftig gezielte Analysen ermöglicht, in welchen Objekten Investitionen die höchsten Energieeinsparungen ermöglichen. Zum Ende des Berichtsjahres waren bereits fünf Objekte mit der neuen Technologie ausgestattet.

Kreditgeschäft: Für die Deka-Gruppe stehen bei der Kreditvergabe ESG-Aspekte im Sinne einer ganzheitlichen und risikooptimierten Portfoliosteuerung gleichberechtigt neben wirtschaftlichen Aspekten und werden daher vor der Finanzierungsentscheidung umfassend geprüft. Derzeit umfasst das Kreditgeschäft der Deka-Gruppe Handels- und Kapitalmarktgeschäfte, Immobilienfinanzierungen sowie Spezialfinanzierungen. Grundlage für die Kreditgeschäfte bildet die Kreditrisikostrategie der Deka-Gruppe. Sie setzt, ausgehend von den in der Geschäftsstrategie der Deka-Gruppe niedergelegten Zielen und Leitplanken, u. a. zur nachhaltigen Unternehmensführung, den Handlungsrahmen für sämtliche Finanzierungsaktivitäten. Im Hinblick auf die Berücksichtigung von ESG-Kriterien im Kreditgeschäft schließt die Deka-Gruppe bereits seit einigen Jahren verschiedene Finanzierungsarten grundsätzlich aus (Negativliste). Daneben hat die Deka-Gruppe nachhaltige Investitionsfelder definiert, in denen sie verstärkt aktiv sein will (Positivliste).

Bericht an die Gesellschaft 2019

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