Produkte mit regionaler Wirkung | DSGV - 2018
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Produkte mit regionaler Wirkung

Unternehmensnachfolge mit Perspektive aufs Ganze

Ganzheitliche Beratung für mittelständische Unternehmen: Die Kreissparkasse Böblingen unterstützt Transformationsprozesse mit einem neuen Konzept.

Die Regelung der Nachfolge war für mittelständische Unternehmen immer schon ein wichtiges, wenn auch nicht immer leicht zu bewältigendes Thema. Lag die Lösung in früheren Zeiten oft noch auf der Hand, da die Leitung des Unternehmens in den meisten Fällen in der Familie blieb, ist das heutzutage immer seltener der Fall. Häufig müssen externe Lösungen gefunden und mit ebenso viel Kompetenz wie Feingefühl umgesetzt werden.

Rund 250.000 mittelständische Unternehmen in Deutschland suchen derzeit kurz- oder mittelfristig einen Nachfolger für die Geschäftsführung, schätzt die KfW Bank. Bis 2022 wird sich die Zahl wohl verdoppeln. In Baden-Württemberg beispielsweise sind nach Angaben der KfW rund 41 Prozent der Inhaber kleiner und mittelgroßer Unternehmen 55 Jahre alt oder älter.

Die Suche nach einem passenden Nachfolger ist ein komplexes Unterfangen. Dabei geht es nicht nur um die abstrakte Bewertung von Sachwerten, Umsätzen und Marktpotenzialen. Mittelständische Unternehmen werden stets getragen vom persönlichen Engagement der Inhaber und der Belegschaft, von einem über Jahre aufgebauten Netzwerk an Partnern und Kunden. Für ihre Gründer und Eigentümer sind sie oftmals ein Lebenswerk, für die Region Arbeitgeber und Identifikationsmerkmal. „Den Generationenwechsel erfolgreich zu gestalten und das Geschaffene über die eigene aktive Zeit hinaus zu sichern, gilt als Königsdisziplin im unternehmerischen Leben und ist eine Managementaufgabe“, sagt deshalb Michael Tillmann, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Böblingen.

Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Böblingen Michael Tillmann

Nachfolgeregelungen sind für Firmenkundenberater von Sparkassen aufgrund ihrer Verwurzelung im Mittelstand ein durchaus „normales“ Thema. Die Kreissparkasse Böblingen hat sich des Themas aber in einem Umfang angenommen, der selten ist – in der Branche wie in der Sparkassen-Finanzgruppe. Aus gutem Grund: Michael Tillmann schätzt, das von den 7.000 Firmenkunden des Instituts über 1.000 vor der Herausforderung eines guten unternehmerischen Übergangs stehen. Unter dem Schlagwort „Generationenmanagement Mittelstand“ hat die Kreissparkasse daher ein Konzept entwickelt, das mittelständischen Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz bietet und detailliert alle Schritte von der Planung einer Nachfolge bis zur Umsetzung abdeckt.

Sparkasse ist erster Ansprechpartner und Koordinator im Generationenmanagement

Kern des Konzepts ist es, gemeinsam mit einem Unternehmer präzise Zielperspektiven zu erarbeiten, die durch eine Nachfolge erreicht werden sollen. Einbezogen wird dabei selbstverständlich nicht nur die betriebliche, sondern auch die private Zukunftsplanung. Ein wichtiger Bestandteil des Konzepts ist dabei auch die Entwicklung von Notfallszenarien, die die Handlungsfähigkeit des Unternehmens zum gegenwärtigen Zeitpunkt prüfen und sicherstellen sollen. Zudem kommt hinzu, dass mancher mittelständische Unternehmer dazu neigt, die Nachfolgeregelung auf die lange Bank zu schieben, wie Tillmann aus Erfahrung weiß: „Das Gros der Mittelständler beschäftigt sich nicht gern damit. Diesen Prozess möchten wir ändern und verbessern.“

Ein entscheidendes Plus ergibt sich für die Firmenkunden aber aus dem großen und weitgespannten Netzwerk der Kreissparkasse. Die Generationenmanager Mittelstand sehen sich vor allem in der Rolle des ersten Ansprechpartners und Koordinators, der gemeinsam mit Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern ein tragfähiges Konzept erarbeitet. Die sparkasseninterne Unternehmensplattform (S-UP) bietet zudem Zugriff auf eine hochaktuelle und flächendeckende Nachfolgebörse. Wichtig ist nur, dass der Kunde frühzeitig beginnt: „Je früher die Vorbereitung startet, desto größer die Chance auf Erfolg“, ist Tillmann überzeugt. „Für uns bedeutet Generationenmanagement, dass wir den Weg der Nachfolge gemeinsam mit unseren Kunden gehen. Egal, wann es losgeht. Egal, wie lange es dauert.“

Bericht an die Gesellschaft 2018

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