Den Wandel für alle anfassbar machen
Wir wollen Chancenmacher sein
Wegbereiter für Nachhaltigkeit
Die Sparkassen spielen eine wichtige Rolle bei der wirtschaftlichen Transformation. Sie fördern dezentral die Entwicklung von Wirtschaft, Gesellschaft und Lebensqualität. Und sie tragen dazu bei, die komplexen und umfangreichen ESG-Kriterien der Sustainable Development Goals greifbar zu machen.
Damit nehmen die Sparkassen in ihren Regionen eine Vorreiterrolle ein. Die Kreissparkasse Waiblingen gehört zu den ersten Instituten, die diese Maximen konkret umgesetzt haben. Schon vor über zehn Jahren begann sie damit, das Thema Nachhaltigkeit gezielt in den Blick zu nehmen. „Nachhaltigkeit verstehen wir als umfassende Haltung, welche alle Unternehmensbereiche umfasst“, sagt Mona Tomaschitz, Nachhaltigkeitsmanagerin des Hauses. „Aus unserer Sicht lassen sich durch ein aktives Nachhaltigkeitsmanagement Reputationsrisiken reduzieren, regulatorische Anforderungen erfüllen und Chancen sowohl für die Kunden als auch für den eigenen Vertrieb und die Marke realisieren.“
Einen wichtigen Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien sieht Tomaschitz vor allem in der Implementierung von Organisationsstrukturen. Die Etablierung einer Nachhaltigkeitsmanagerin und die Schaffung eines Steuerungskreises mit klaren Verantwortlichkeiten waren für die Kreissparkasse Waiblingen eine wesentliche Voraussetzung zur Einführung der Strategie und zu ihrer konstanten Weiterentwicklung: „Ein Nachhaltigkeitsmanagement in der Aufbauorganisation zu verankern, schafft durch Begleitung, Vernetzung und Ergebniskontrolle Verbindlichkeit im Institut. Dadurch bleibt das Thema dauerhaft im Fokus. Gleichzeitig wird Fachexpertise im Haus aufgebaut.“
Stabile Strukturen ermöglichen eine enge Begleitung und Verantwortungsübernahme für wesentliche Meilensteinprojekte und stellen eine koordinierte Umsetzung der Maßnahmen sicher. Sie fördern außerdem die Vernetzung verantwortlicher Stellen innerhalb und außerhalb des Hauses sowie die Entwicklung einer nachhaltigen Unternehmenskultur.
Wichtig war aber aus Sicht der Sparkasse auch die frühzeitige Integration des Nachhaltigkeitsthemas ins Kerngeschäft. Ein besonders erfolgreiches Instrument war dabei die Einführung eines nachhaltigen Sparkassenbriefes. Das Wertpapier wurde Anfang 2016 unter dem Namen „Impulsgeber Nachhaltigkeit“ lanciert, zunächst nur in Kombination mit nachhaltigen Investmentfonds, ab 2018 aufgrund der großen Kundennachfrage auch als eigenständiges Produkt. Das Konzept kam bei Anlegerinnen und Anlegern ausgesprochen gut an: Mit dem Brief können Privatkunden gezielt die Finanzierung sozialer und ökologischer Projekte unterstützen, die einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Zukunft und Lebensqualität im Rems-Murr-Kreis leisten. Dazu gehören beispielsweise energieeffizientes Bauen, moderne Umwelttechnologien in Unternehmen oder gemeinnützige und kirchliche Einrichtungen.
Bei der Kreissparkasse Waiblingen hat sich das Angebot an nachhaltigen Dienstleistungen und Produkten seither vervielfacht. „Wir bieten beispielsweise Wertpapiere mit Nachhaltigkeitsbezug in der Anlageberatung, Energieberatung für private Immobilienbesitzende in Kooperation mit der Energieagentur vor Ort, Transformationsberatung im Firmenkundenbereich über den S-ESG Score. Wir spüren das wachsende Interesse von Kundinnen und Kunden für diese Themen in unserem Kerngeschäft,“ beschreibt Mona Tomaschitz die dynamische Entwicklung.
Zugleich pflegt die Kreissparkasse den Kontakt zu wichtigen Nachhaltigkeitsakteuren im Kreis, wie der Klimaschutzstelle des Landkreises und weiteren Naturschutzeinrichtungen, der Energieagentur sowie Vereinen und schulischen Einrichtungen. Daraus ergeben sich vielfältige nachhaltige Projekte, die von der Kreissparkasse – zum Teil auch über ihre Stiftung – gefördert werden. Ein weiterer Punkt ist die regelmäßige externe Kommunikation über verschiedene Kanäle, um die Wahrnehmung als nachhaltige Sparkasse und Partnerin in der Region bei allen Stakeholdern zu stärken.
Für die Kreissparkasse Waiblingen hat der eingeschlagene Weg bislang gute Ergebnisse gebracht. Gleichwohl gibt es auch Herausforderungen: „Die sehen wir in den zunehmenden regulatorischen Anforderungen bspw. in der Nachhaltigkeitsberichterstattung und dem Magement von ESG-Risiken“, sagt Tomaschitz. „Zum einen geht es dabei um erforderliche personelle Ressourcen zur Umsetzung, zum anderen auch um inhaltliche Themenstellungen. Gerade zur Bewertung und Quantifizierung von Nachhaltigkeitsrisiken gibt es aktuell keine fertigen Lösungen, was die Institute vor Herausforderungen in der Erfüllung der Regulatorik stellt.“
Nichtsdestotrotz misst die Kreissparkasse Waiblingen dem Thema Nachhaltigkeit weiterhin einen hohen Stellenwert bei – nicht zuletzt weil „das Thema gleichzeitig große vertriebliche Ertragschancen bietet, die wir aktiv nutzen wollen“, wie Tomaschitz erläutert. „Das betrifft etwa die Ausweitung der Beratungsleistungen zur Transformationsfinanzierung im gewerblichen Kundensegment, die energetische Sanierungs- und Modernisierungsberatung im wohnwirtschaftlichen Bereich oder die Produktausweitung bei nachhaltigen Finanzierungen oder Bürgerbeteiligungen zur Finanzierung von Solarparks oder Ähnlichem. Und auch bei der Arbeitgeberattraktivität spielt Nachhaltigkeit mittlerweile eine große Rolle.“