Sparkassen unterstützen Projekte für klimaresistente Wälder

Wälder für die Zukunft

Einen ungewöhnlichen Ortstermin hatte der Koblenzer Sparkassen-Chef Matthias Nester im Frühjahr 2021. Gemeinsam mit Oberbürgermeister David Langner und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesforstbetriebs Rheinland-Pfalz begab er sich in den Koblenzer Stadtwald. Dort griff er selbst zu einem Spaten, um junge Baumsetzlinge für ein ehrgeiziges Projekt zu pflanzen: Über fünf Jahre hinweg soll im neu angelegten Klimawald am Remstecken intensiv erforscht werden, welche Baumarten besonders gut mit dem Klimawandel zurechtkommen. „Für die Koblenzerinnen und Koblenzer hat der Stadtwald eine ausgesprochen große Bedeutung“, sagt Nester. „Wir möchten daher unseren Beitrag zum Erhalt des Stadtwaldes für die jetzige und für kommende Generationen beitragen. Deswegen haben wir uns entschieden, in den kommenden fünf Jahren eine größere Summe in die Hand zu nehmen, um dieses Zukunftsprojekt zu unterstützen.“

Gut ein Drittel der Fläche Deutschlands ist von Wäldern bedeckt. An ihnen lässt sich ablesen, wie sehr der Klimawandel bereits Realität ist. Für die Waldfauna und -flora bedeutet er einen echten Stresstest. Sichtbar wird das vielerorts an traditionsreichen und weit verbreiteten Baumarten wie Fichte, Buche oder Eiche. Ausgetrocknete Böden und Bach- oder Flussläufe, lang anhaltende Trockenperioden, ein massiv geschwächter Baumbestand: In vielen Waldregionen Deutschlands sind die Baumbestände kaum noch resistent gegen Schädlinge, jährlich wiederkehrende Waldbrände und die sich ausbreitende Waldbrandgefahr lassen den Klimawandel für immer mehr Menschen näher rücken und im eigenen Umfeld spürbar werden.

Der Wald ist Teil unseres kulturellen Erbes

Klimawälder sind ein Versuch, diesen Herausforderungen aktiv zu begegnen und Wälder für die Zukunft zu gestalten. In der Praxis bedeutet die Anlage von Klimawäldern eine Abkehr von herkömmlichen Monokulturen. Bei der zukünftigen Ausrichtung des Baumbestandes kommt es auf die richtige Mischung an: Neue Baumarten sollen die heimischen Bäume nicht verdrängen, sondern durch ihre Vielfalt das Ökosystem insgesamt stärken. Wälder sind komplexe und vielfältige Ökosysteme, die vielen Pflanzen- und Tierarten Lebensraum bieten. Sie sind zudem wichtige CO2-Speicher und Klimaregulatoren. Wälder sind aber auch Teil des kulturellen Erbes einer Region.

In vielen Regionen Deutschlands haben Forstbetriebe von Gemeinden und Unternehmen bereits begonnen, ähnliche „Klimawälder“ anzulegen. Auch die Sparkasse Koblenz und die Sparkasse Erlangen-Herzogenaurach fördern solche Projekte im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitskonzepte, indem sie die großflächige Anlage von Klimawäldern in ihren Geschäftsgebieten unterstützen. Das Projekt „Klimawälder für ER(H)“ ist auf lange Sicht angelegt und umfasst sowohl kommunale als auch private Waldflächen im gesamten Geschäftsgebiet. Darüber hinaus engagieren sich auch die Sparkassen Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim, Grünberg, Mainfranken Würzburg und UnnaKamen in vergleichbaren Klimawald-Projekten.

Gemeinsames Interesse an einem intakten Waldökosystem

Mit dem Sparkassenverband Schleswig-Holstein unterstützt auch ein Regionalverband die Pflanzung zukunftsfähiger Klimawälder: Aus Anlass des 125jährigen Verbandsjubiläums wurden bei Bad Segeberg über 6.000 Bäume gepflanzt – je einer für alle Beschäftigten der Sparkassen im Land – und der Verband hat eine Spendenaktion für weitere Pflanzungen ausgeschrieben, deren angepeiltes Ziel deutlich übertroffen werden konnte.

Bei all diesen Projekten und Vorhaben arbeiten die Sparkassen jeweils eng mit den regionalen Forstwirtschaftsbetrieben, Verbänden und vielen Initiativen zusammen. Die Projekte können mithin als Ermutigung dafür gelten, wie weitere komplexe Aufgaben und Herausforderungen gemeinschaftlich angegangen werden können. Schließlich bringen sie eine Vielzahl regionaler Akteurinnen und Akteure zusammen, die ein gemeinsames Interesse an zukunftsfähigen Perspektiven für ihre Region haben.

Im Koblenzer Wald konnten auch schon erste Ergebnisse gewonnen und einzelne Baumarten identifiziert werden, die mit den klimatischen Voraussetzungen besonders gut zurechtkommen. „Die meisten unserer Setzlinge sind gut angegangen“, freut sich Matthias Nester. „Jetzt werden wir sehen, wie sich die Sorten und Arten über die nächsten zwei, drei Jahre entwickeln und welche Mischung dazu beiträgt, ein stabiles Waldökosystem in und um Koblenz zu erzeugen.“