Grüne Finanzierungen und Geldanlagen

Mehr als Geld. Nachhaltig geht immer!

Immer mehr Menschen interessieren sich für grüne Geldanlagen. Bei der Sparkassen-Finanzgruppe finden sie eine breite Palette attraktiver Produkte und Anlagemöglichkeiten

Das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Im Jahr 2021 waren laut einer Studie des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) über 501 Milliarden Euro nach sozial-ökologischen Kriterien investiert, rund 50 Prozent mehr als im Jahr davor. Damit stieg der Marktanteil nachhaltiger Anlagen am Gesamtmarkt von 6,4 auf 9,4 Prozent. Vor allem bei privaten Anlegerinnen und Anlegern hat das Interesse zugenommen. Sie halten mittlerweile rund 131,2 Milliarden Euro in nachhaltig angelegtem Kapital, ein Plus von beeindruckenden 230 Prozent über dem Vorjahreswert.

Ähnliche Zahlen vermeldet auch der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI): 2021 lagen laut BVI die Neuzuflüsse in nachhaltigen Fonds bei rund 60 Milliarden Euro, dreimal mehr als noch 2020. Im vierten Quartal 2021 lag das Vermögen nachhaltiger Fonds bei 463 Milliarden Euro – ein deutlicher Zuwachs zu den 91 Milliarden Euro im Jahr zuvor.

Mehr Haltung bei Klima, Umwelt und sozialen Fragen

Die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe haben zu dieser Entwicklung einiges beigetragen. Dort wurden Kundinnen und Kunden schon aktiv auf nachhaltige Anlagemöglichkeiten angesprochen, bevor die EU das zur Vorschrift machte. Und wer nachhaltig Geld investieren möchte, findet in der Produktpalette der Sparkassen eine reichhaltige Auswahl an attraktiven Anlageprodukten. Sparkassen, Landesbanken und weitere Verbundunternehmen gehen dabei auch innovative Wege und zeigen, dass sich grüne Aspekte in die unterschiedlichsten Finanzprodukte integrieren lassen.

Die Deka, das Wertpapierhaus der Sparkassen-Finanzgruppe, gehört mittlerweile schon zu den etablierten Playern auf dem Parkett nachhaltiger Investmentprodukte. Bereits 2014 implementierte sie einen Nachhaltigkeitsfilter, der ökologische, soziale und unternehmerische Nachhaltigkeit überprüft. Ende 2021 betrug das Gesamtvolumen der von der Deka-Gruppe verwalteten nachhaltigen Geldanlagen rund 47,5 Milliarden Euro, davon knapp 20 Milliarden Euro in Publikumsfonds – letzteres ein Zuwachs von etwa 115 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Einige Sparkassen haben inzwischen hauseigene Fonds aufgelegt, die nachhaltigen Kriterien folgen. Dazu gehören etwa die Stadtsparkasse München, die Sparkasse Rhein Neckar Nord, die Sparkasse Heidelberg, die Sparkasse Duisburg oder die Sparkasse Schwäbisch Hall-Crailsheim. Die Stadtsparkasse Düsseldorf bietet mit dem „responsAbility-Mikrofinanz-Fonds“ für Privatanleger sogar eine Möglichkeit, in Mikrofinanzkredite zu investieren und sich damit an Kleinkrediten für Unternehmen in Entwicklungsländern zu beteiligen.

Neben nachhaltigen Aktien wächst auch die Nachfrage nach grünen Anleihen, sogenannten „Green Bonds“. Das Jahr 2021 war ein besonders starkes Jahr für grüne Anleihen, wie die Deutsche Bundesbank feststellte: Schon zur Mitte des Jahres waren so viele Anleihen ausgegeben worden wie im Vorjahr insgesamt. Emittenten dieser Green Bonds sind Staaten, Banken und Unternehmen. Auch die Landesbanken haben bereits eigene Green Bonds ausgegeben und waren damit oft Pioniere auf den europäischen und globalen Märkten: Die Landesbank Baden-Württemberg platzierte erstmals 2017 eine grüne Anleihe, aber auch die BayernLB, die Helaba, die NordLB und die SaarLB haben eigene Bonds auf dem Markt.

Nachhaltigkeit ist bei den Sparkassen „angekommen“

Wer sein Geld lieber in Rohstoffen und Edelmetallen anlegt, kann dafür ebenfalls nachhaltige Angebote finden. So bietet die BW Bank ihren Anlegern „Responsible Gold“, verantwortungsbewusst gefördertes Gold. Sowohl die Förderung als auch der Umgang mit den Minenarbeiterinnen und Mitarbeitern unterliegen strengen Richtlinien. Der Rohstoff für das „Green Gold“ stammt aus zertifizierten Minen im US-Bundesstaat Nevada. Die Sparkasse Pforzheim Calw bietet ihren Kundinnen und Kunden inzwischen ebenfalls fast ausschließlich nachhaltiges Gold. Sichergestellt wird die saubere Lieferkette dadurch, dass das edle Metall hauptsächlich von Affinerien und Händlern im Geschäftsgebiet bezogen wird – hier profitiert die Sparkasse der traditionsreichen Goldstadt Pforzheim auch von der genauen Kenntnis der regionalen Märkte.

Grüne Kriterien spielen auch in der Kreditfinanzierung eine immer größere Rolle. Die deutschen Sparkassen bieten Zugriff auf grüne Förderkredite, Kredite, die mit ESG-Kriterien verknüpft sind, oder klimaneutrale Leasingmodelle. So bietet die SüdLeasing, eine Tochter der LBBW, ein Leasingmodell, bei dem die CO2-Emissionen geleaster Maschinen gemessen und in den Kauf von Klimaschutz-Zertifikaten investiert werden.

Ein besonders innovatives Produkt ist das grüne Schuldscheindarlehen (Green SSD), das im vergangenen Jahr von mehreren Landesbanken gemeinsam mit dem Bundesverband Öffentlicher Banken (VÖB) an den Start gebracht wurde. Damit bietet sich vor allem mittelständischen Unternehmen, die nur eingeschränkten Zugang zu den großen Kapitalmärkten haben, eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit für ökologisch sinnvolle Investitionen.

Immer mehr Angebote für Privatkunden

Für Privatkunden gibt es mittlerweile ebenfalls attraktive Optionen für grüne Finanzierungslösungen: Die Sparkasse KölnBonn beispielsweise vergibt für nachhaltige Privatinvestitionen den sogenannten S-Green Credit. Wer damit eine nachhaltige Anschaffung finanziert, erhält einen Zuschuss von 2 Prozent. Der S-Green Credit ist als Autokredit, Privatkredit oder Modernisierungskredit einsetzbar.

Grüne Optionen gibt es nicht nur für Geldanlage und Finanzierung, auch die alltäglichen Finanzgeschäfte werden nachhaltiger. Einige Sparkassen haben inzwischen grüne Sparbücher und Girokonten im Angebot. Die Sparkasse Hegau-Bodensee beispielsweise bietet das klimaneutrale Konto „GiroTop“, bei dem der CO2-Fußabdruck des Kontos analysiert und durch Klimaschutzmaßnahmen sowie Investition in Klimaschutzprojekte kompensiert wird. Bei der Sparkasse Bremen gibt es mit „Sparflexx“ ein Konto, das vor allem die ressourcenschonende Nutzung von SB- und Onlinefähigkeit in den Mittelpunkt stellt. Die Sparkasse Saarbrücken hat eine Grüne Kreditkarte im Portfolio: Mit dem Erwerb werden ausgewählte nachhaltige Projekte in der Region unterstützt. Einen anderen Ansatz hat die Sparkasse Hanau gewählt: Dort wird für jede Neueröffnung eines Girokontos ein Quadratmeter Wildblumen gepflanzt.

Es gibt also vielfältige Möglichkeiten, nachhaltig in die Zukunft zu investieren. Der erste Schritt ist leicht gemacht: Beratung dazu gibt es bei jeder Sparkassen-Geschäftsstelle.